„EXtRaVaGant – Mond oder Sonne“ von Leona Efuna

Klappentext:

Woran hältst du dich fest, wenn deine Welt zusammenbricht?
Und du selbst deine größte Feindin bist?

Paige ist sechzehn und leidenschaftliche Musikerin. Nach einem mysteriösen Autounfall liegt ihre beste Freundin Robyn im Koma. Als wäre dies nicht genug, muss Paige nach New York umziehen, wo neue Begegnungen, der Duft von Zimt und noch mehr Geheimnisse auf sie warten. Komplizierte Gefühle und weitere unvorhergesehene Ereignisse verwandeln ihr Leben endgültig in eine Achterbahnfahrt.

Briefe, Songtexte und Paiges innere Stimme machen die turbulente Story zum Extravaganten Kopfkino – Soundtrack inklusive.

eXtRaVaGant Mond oder Sonne stellt die großen Fragen nach Gut und Böse, wahrer Freundschaft und Selbstbestimmung. Leona Efuna sucht den Menschen hinter der Fassade. Ohne erhobenen Zeigefinger und schonungslos ehrlich thematisiert sie schwierige Themen wie Essstörung, Depression, Verlust und toxische Beziehungen, aber auch Hoffnung, Überraschung, erste Liebe und zweite Chancen.

Kurzmeinung:

Dieses Buch ist etwas besonderes, es sticht aus der Masse heraus und ist einfach nur großartig! Es behandelt wichtige Thematik und ist gleichzeitig voller Hoffnung und Musik.

Meine Kurzmeinung über „eXtRaVaGant – Mond oder Sonne“ von Leona Efuna

Rezension:

„EXtRaVaGant – Mond oder Sonne“ von Leona Efuna ist im Sommer 2021 im 360 Grad Verlag erschienen und ist eine komplexe Geschichte über Freundschaft, Liebe, Mobbing, Essstörung, Verlust und im Schwerpunkt: über Musik. Ein beeindruckendes Buch, mit dem ich zu Anfang meine Schwierigkeiten hatte…

Ich habe das Buch, unvoreingenommen auf der Frankfurter Buchmesse direkt, signiert bei der Autorin gekauft und es noch am selben Tag zu lesen begonnen. Irgendetwas an dem Buch war schon von Anfang an besonders und einzigartig. Etwas, was ich so noch nie gelesen hatte.

In „EXtRaVaGant“ begleitet man die 16-jährige Paige auf ihren Weg aus der Dunkelheit heraus. Es ist interessant, wie viele Elemente und verschiedene Genre die Autorin in den Roman hineinbekommen hat, ohne dass es zu viel wurde. Alles mögliche ist vertreten, was es wahrlich zu etwas Besonderem macht.

Obwohl mich das Buch im nachhinein sehr beeindruckt hat, habe ich doch einige Kritikpunkte. Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten, in das Buch rein zu kommen, und vieles hat mich einfach nur verwirrt. Ich bin nicht wirklich damit klar gekommen, dass dieses Buch anders ist und es hat mir zu Beginn auch nicht wirklich gefallen.

Der Anfang ging viel zu schnell und das Thema des Buches wurde nicht besonders ersichtlich. Besonders haben mich die Absätze verwirrt. Unter einem Absatz verstehe ich, dass ein Thema beendet ist, dass etwas vorbei ist und ein neues Thema beginnt, doch die Absätze wurden einfach mitten in einer Handlung gesetzt, woran ich mich erstmal gewöhnen musste.

Trotz des holprigen Starts hatte ich mich schon bald in das Buch verliebt – besonders, weil neben all den unterschiedlichen Themen im Mittelpunkt Musik stand. Musik wird oft nebenbei in Büchern thematisiert und die Geschichte von dem BadBoy Rockstar, der ein hoffnungsloser Frauenheld war, bevor er die Eine fand, die ihm zeigte, was Liebe ist, ist wohl jedem irgendwie bekannt. Obwohl auch in „EXtRaVaGant“ diese Story leicht aufgegriffen wurde, spielte Musik eine komplett andere Rolle.

Man spürt auf jeder Seite, wie tief die Liebe der Autorin zur Musik ist. Sie lässt es perfekt in Paige einfließen.
In dem Buch erhält man viele Musiktipps (Das Buch hat tatsächlich voll meinen Musikgeschmack getroffen, bei ein paar Künstlern: Lana Del Rey, Arctic Monkeys, Nirvana usw:)) Am besten daran fand ich aber die Seiten mit den Songs, die Paige geschrieben hat, welche man alle als richtige Songs auf Spotify finden kann. (Am besten gefällt mir „Whataboutism“, dieser Song ist so schön!). Das Buch ist mit so viel Liebe und Herzblut gemacht, dass es einen einfach nur berühren kann.

Die teilweise schwierigen Themen behandelt Leona Efuna mit Empathie und Verständnis. Es ist beeindruckend, wie sie die inneren Konflikte von Paige darstellt. Für Leute, die sich mit diesen Themen nicht identifizieren können, ist es bestimmt leicht zu verstehen, was Betroffene durchmachen müssen. Für viele Themen bekommt man ein ganz neues Verständnis.

Ich presse mir die Hand auf den Mund, um ein lautes Schluchzen zu unterdrücken.
Toxische Menschen und ihre Bemerkungen sind nichts gegen die eigenen Gedanken von Menschen, die sich selbst am meisten hassen.

Zitat: Paige in Extravagant S. 295

Am Interessantesten fand ich die Frage die im Mittelpunkt des Buches steht. „Mond oder Sonne?“ Es hat mich anhaltend nachdenklich gemacht (Was ich sehr bei Büchern liebe, wenn sie mir Gründe zum Overthinken geben:))

Dieses Buch gibt Hoffnung, Paige wächst über sich hinaus, sie kämpft, sie leidet, sie lebt und entwickelt sich weiter. Jede einzelne Figur wächst einen ans Herz und man fühlt jeden Erfolg und jeden Verlust mit ihnen. Diese Geschichte ist etwas besonderes, etwas einzigartiges und ich kann es jedem ans Herz legen, der mal etwas komplett anderes lesen möchte, Musik liebt oder gerade mit sich selber kämpft.

Fazit

Ich hatte am Anfang meine Schwierigkeiten, in das Buch reinzukommen und mich haben die Absätze die mitten in der Handlung gesetzt wurden, sehr genervt. Nachdem der Anfang überwunden war, habe ich das Buch von Seite zu Seite mehr geliebt. Die Autorin behandelt sehr viele Themen, voller Empathie und trifft es mit ihrer Darstellung auf den Punkt. Es ist voller Musik, Leidenschaft, Liebe und schlussendlich: Hoffnung.
Ich liebe dieses Buch!

Textausschnitt

„Ich wünschte, ich könnte dich retten“, flüsterte ich.
„Ich hab das Gefühl, dich zu kennen, obwohl ich es nicht tue, Schneewittchen. Mich kann niemand vor meinen eigenen Gedanken retten.“ Ich schlucke und beschließe, nicht zu lügen.
„Als Kind habe ich geglaubt, dass jeder Mensch entweder der Sonne oder dem Mond gleicht. (…)“

„EXtRaVaGant – Mond oder Sonne“ S. 282