Gastrezension von Emma von Tauusend Worte zu Alice Littelbird

Helloooo:)

Heute haben wir hier die erste Gastrezension auf dem THE NEW CHAPTER von  Emma von Tauusend Worte.  Schaut auch unbedingt mal bei ihrem Blog vorbei! Jetzt möchte ich aber nicht länger quatschen, sondern euch diese tolle Rezension von Emma lesen lassen! Viel Spaß! Eure Sienna <3

Emmas Rezension:

by Tauusendworte- EMMA

„Alice Littlebird ist eine kleine kanadische Ureinwohnerin, die wie alle indigene Kinder Kanadas in eine „Residential School“ gesteckt wird.

Residential Schools waren „Einrichtungen“, in denen Nonnen im Auftrag der Regierung „die Indianer*innen in den Kindern zu töten.“ Dazu wurden oft total grausame Mittel benutzt, und das bis in die 90er-Jahre!

Alice Littlebird will sich mit ihrem Schicksal nicht zufriedengeben – aber würde sie eine Flucht überhaupt überleben?

Mir hat das Buch wirklich MEGA gut gefallen – besonders wegen der Thematik. Über solche Residential Schools wird einfach viel zu wenig berichtet, und dabei haben sie SO vielen Menschen SO schlimme Dinge angetan! 

Außerdem mochte ich, wie plastisch Alice‘ Gedanken dargestellt sind. So konnte ich mich wirklich gut in sie hineinversetzen und mit ihr leiden, mit ihr hoffen, mit ihr kämpfen. 

Und vor allem ihre Hoffnung und ihr Kampfgeist machen dieses Buch zu so etwas besonderem. 

Denn die „Umstände“ in der Residential School sind knallhart genannt und das war beim Lesen teilweise so hart, dass ich zwischendurch Kinderlieder hören musste, um das alles zu verkraften. Alice‘ Hoffnung hilft aber wie gesagt total, mit dem allen fertig zu werden. 

Was ich noch genial fand, waren die beiden Perspektive, aus denen Grit Poppe die Geschichte erzählt: aus der von Alice und von deren Bruder. 

Das schafft eeeecht viel Spannung! Außerdem erfährt man beim Lesen so noch mehr über die Residential Schools.

Für meinen Geschmack wurde das Unheil, dass den anderen Kinder in der Residential School widerfährt, zu wenig oder zu viel thematisiert, es wird nur so daran vorbeigeschliffen. Einerseits MEGA, dass es überhaupt vorkommt und wahrscheinlich wäre mehr Unheil auch nicht auszuhalten gewesen, anderseits hat es mich eben interessiert. 

Ein letzter Punkt noch: das nicht-so-ganz-friedefreudeeierkuchen-Ende hat mir total gefallen.

Insgesamt bekommt das Buch also von mir 5 Sterne, und wenn du mehr über Residential Schools erfahren möchte und nicht nur leichte Lektüre liest, ist dieses Buch genau das Richtige für dich!

Noch ein wenig Backgroundinfos zu den Residential Schools:

🔹Anfang Juni wurden die Überreste von 215 Kindern in der ehemaligen Kamloops Residential School gefunden. 

🔹Die letzte dieser „Schulen“ schloss 1996

🔹Der Sinn dahinter war, „die Indianer*innen in den Kindern zu töten“

🔹90-100% der Kinder erlebten traumatische Ereignisse

🔹Über 150.000 Kinder wurden ihren Familien entrissen &in so Schulen gesteckt

🔹Die Todesrate der dort lebenden Kinder lag zwischen 40 und 60%

🔹ein anderes Buch, das sich mit den generationenlangen Nachwirkungen von so einem Residential-School-Erlebnis beschäftigt und trotzdem nicht ganz so krass hart zu lesen ist, ist „Schneetänzer“ von Antje Baberende (auch empfehlenswert!)

…und wer hat das alles jetzt geschrieben?

Hmmmmm…. kleiner Spoiler: Sie heißt Emma, ist 15 Jahre alt und – wer hätte das gedacht – liebt Bücher über alles. Emma bloggt mit ihrer Schwester Clara & ihrer Kumpelin Noémi auf https://tauusendworte.webador.de/ , auf Insta findet ihr sie unter @tauusendworte. Was ihr noch über sie wissen solltet: Emma hat eine Vorliebe für überflüssige „U“s, liebt Pfannkuchen über alles und hat eine laut Clara echt seltsame Obsession auf Nagellack und Flipflops.

Also jep, tauusend buchige Grüße von Emma!

PS: Ich habe mir eecht Mühe gegeben, dass diese Rezi seriös bleibt.“